Pfeifenkunde
Das Stopfen
Wichtig beim Stopfen ist die Konsistenz des Tabaks, daher sollte ein Normalschnitt vor dem Stopfen lose gezupft und Flakes oder Curly Cuts zwischen den Händen zerrieben werden. Eine Pfeife wird in drei Stufen mit Tabak gefüllt, zuerst lässt man die erste Lage Tabak in die Pfeife hineinrieseln, wobei leicht nachgestopft wird. Die zweite Lage wird erneut vorsichtig nachgestopft, wobei der dadurch entstandene Freiraum mit der dritten Lage aufgefüllt wird. Diesmal sollte etwas stärker gestopft werden, jedoch nicht zu stark, da die erste Lage ansonsten zu fest zusammengepresst wird. Nun sollte die Pfeife gut gefüllt sein und beim Ziehen einen leichten Widerstand erzeugen.
Anzünden einer Pfeife
Zum Anzünden verwendet man am besten Pfeifenzündhölzer oder Pfeifenfeuerzeuge, wobei man darauf achten sollte, weder Finger noch Pfeifenoberfläche zu verbrennen. Die Flamme wird beim Anzünden gleichmässig über dem Tabak bewegt, währenddessen man leicht an der Pfeife zieht.
Nachdem der Tabak zu glühen begonnen hat, zieht man noch einige Male behutsam und drückt dann die Glut leicht herunter.
Rauchen einer Pfeife
Eine Pfeife wird anders als eine Zigarette langsam und ruhig geraucht, da ein zu hektischer Zug zu bitterem Tabakgeschmack und einem zu heissen Pfeifenkopf führt. Wenn die Pfeife zu schlecht zieht, sollte man sie leeren und erneut füllen. Der Tabak in der Pfeife sollte möglichst komplett geraucht werden, was mit dem wiederholten, gefühlsvollen zusammendrücken der Glut erreicht wird.
Umgang mit einer neuen Pfeife
Eine ungebrauchte Pfeife muss sorgfältig eingeraucht werden, damit sich eine Kohleschicht von ein bis zwei Millimetern Dicke bilden kann, was das Durchbrennen eines Pfeifenkopfes verhindert und den Tabak neutraler schmecken lässt. Zum Einrauchen füllt man die Pfeife die ersten fünf Male nur zu einem Drittel und die zweiten fünf Male bis zur Hälfte. Danach kann man die Tabakmenge langsam steigern, wobei der Tabak jeweils bis zum letzten Rest geraucht wird.
Reinigung der Pfeife
Nach vollständigem Erlöschen der Pfeife lockert man die Asche vorsichtig mit dem Pfeifenlöffel oder Dorn ohne die Kohleschicht im Pfeifenkopf zu beschädigen. Anschliessend wird der Pfeifenreiniger in das Mundstück gesteckt, um Speichel und Kondensat aufzunehmen. Bis die Pfeife komplett ausgekühlt ist, wird eine Wartezeit von ungefähr einer Stunde empfohlen.
Nach dem Auskühlen entfernt man zuerst den Pfeifenreiniger und schüttelt die Asche aus dem Kopf, indem man sie leicht mit den Fingern antippt. Nachfolgend wird das Mundstück im Uhrzeigersinn aus der Pfeife gedreht und mit dem Pfeifenreiniger gereinigt. Der Pfeifenreiniger wird von der Bissseite her ins Mundstück eingeführt und anschliessend kräftig hin und her bewegt, zum Schluss sollte man das Mundstück ausblasen, um allfällige Fussel zu entfernen.
Um den Holm und Pfeifenkopf zu reinigen, nimmt man je nach Grösse der Holmbohrung einen oder zwei Pfeifenreiniger und führt sie in den Holm ein, bis die Spitze in der Kopfbohrung sichtbar ist. Wichtig ist, dass die gegenüberliegende Seite der Kopfbohrung nicht berührt wird, da die Kohleschicht ansonsten verletzt wird. Danach greift man den Reiniger direkt am Holm und bewegt ihn mehrmals hin und her, wobei die Finger einen Anschlag bilden und verhindern, dass der Reiniger zu tief eingeführt wird.
Zum Schluss wird der Pfeifenkopf nochmals ausgeschüttelt und ordentlich durchgeblasen, wodurch eine grössere Staubwolke entsteht. Deshalb wird empfohlen, das Ausblasen des Pfeifenkopfs im Freien vorzunehmen. Danach wird das Mundstück wiederum im Uhrzeigersinn eingedreht, um das Holz nicht zu verletzen.
Nun muss die Pfeife mindestens 24 Stunden ruhen, damit sie trocknen und das Kondensat abgebaut werden kann. Deshalb sollte man mindesten so viele Pfeifen besitzen, wie man am Tag rauchen möchte. Ist die Kohleschicht im Pfeifenkopf zu dick geworden, kann man sie mit einem speziellen Pfeifenschlüssel leicht abfräsen oder ins Fachgeschäft zum Service bringen.
Die Aufbewahrung
Die Pfeife muss von Wasser ferngehalten werden, was eine trockene Lagerung voraussetzt. Ausserdem ist eine gute Luftzirkulation wichtig, um einen schnellen Abbau des im Pfeifenkopf gesammelten Kondensats zu ermöglichen. Am besten sollte die Pfeife im Dunkeln gelagert werden, da das Sonnenlicht Mundstück und Holz ausbleichen lässt.